Wenn du bereits einige Wanderungen hinter dir hast, dann wirst du dich bestimmt irgendwann mal fragen, wie es um die Haltbarkeit deiner Wanderschuhe steht.
Die Frage ist nicht unberechtigt, immerhin sind die Wanderschuhe einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände und sorgen dafür, dass du sicher an deinem Ziel eintriffst.
Dabei ist die Frage, wie langem an Wanderschuhe tragen kann, gar nicht so einfach beantworten. In diesem Artikel gebe ich dir einen Überblick darüber, wann es Zeit für neue Wanderschuhe wird und wie du herausfinden kannst, ob es schon so weit ist.
Wanderschuhe halten zwischen 1000 und 2000 Kilometern
Bei guten und robusten Wanderschuhen kannst du davon ausgehen, dass sie in jedem Fall 1000 km halten. Bei besonders hochwertigen Wanderschuhen, ist es durchaus möglich, dass ich diese Zahl auf bis zu 2000 km verdoppelt.
Selbst wenn deine Wanderschuhe nur 1000 km durchhalten, dann werden sie dich eine sehr lange Zeit begleiten und daher ist es immer ratsam in gute Wanderschuhe zu investieren.
Mit Faustregeln wie dieser ist es allerdings so eine Sache und deswegen sollte man sich nicht pauschal darauf verlassen, dass die Schuhe 1000 oder mehr Kilometer halten. Viel wichtiger ist es einzelne Einflussfaktoren zu betrachten und die Schuhe regelmäßig zu kontrollieren
Einflussfaktoren
Bei Wanderschuhen kommt es sehr stark darauf an, wie und wo sie genutzt werden, denn diese Punkte entscheiden erheblich über die Lebensdauer.
So wird ein Wanderschuh, der z. B. täglich beim Spazieren gehen mit dem Hund im Einsatz ist, deutlich schneller verschleißen, als ein Wanderschuh, der nur ein oder zweimal pro Jahr im Wanderurlaub zum Einsatz kommt. Alleine dieses Beispiel macht deutlich, warum die Lebensdauer von Wanderschuhen in gelaufenen Kilometer angegeben wird und man nicht davon sprechen kann, dass sie eine bestimmte Zeit halten.
Neben dem wo und wie oft kommt es auch darauf an, wer die Wanderschuhe trägt. So haben das Gewicht und auch der Laufstil des Trägers Einfluss auf die Haltbarkeit der Schuhe. Belastest du beispielsweise beim Laufen die Außenkanten deiner Füße besonders stark, dann wird das auch bei deinen Wanderschuhen für vermehrten Abrieb an der Außenkante der Schuhe sorgen.
Ein weiterer Einflussfaktor ist der Untergrund, auf dem du wanderst. So werden Bergwege mit sehr steinigen Abschnitten und viel Geröll für einen höheren Verschleiß sorgen, als Wanderungen auf flachen und weichen Waldwegen.
Wichtige Verschleißpunkte
Wenn deine Wanderschuhe eine Zeit lang unbenutzt gestanden haben, solltest du sie auf jeden Fall kurz kontrollieren, bevor es wieder losgeht. Eventuell ist es dir beim letzten Mal nicht aufgefallen, aber eigentlich, sind deine Schuhe schon ganz schön hinüber. Das hier sind die wichtigsten Stellen, die auf Verschleiß kontrollieren solltest:
Sohlen
Es gibt zwei Punkte, die an der Sohle kontrolliert werden sollten. Wenn die Schuhe lange im Schrank standen, wirf einen Blick auf die Gummisohle, denn es kann schnell passieren, dass sie aushärtet und brüchig wird.
Der zweite Blick gilt dem Profil. Hat es sich bereits stark abgenutzt und bietet eventuell nur noch wenig Halt, dann ist die Zeit gekommen, nach neuen Schuhen zu suchen. Sollte es sich um einen besonders guten Wanderschuh handeln, der sonst noch völlig intakt ist, kann es eine gute Idee sein, die Schuhe neu besohlen zu lassen.
Obermaterial
Das Obermaterial des Schuhs muss ebenfalls regelmäßig kontrolliert werden. Achte auf Nähte, die sich gelöst haben, Schnürsenkel-Ringe, die rostig geworden und natürlich, ob es offensichtlich kaputte Stellen im Obermaterial gibt.
Handelt es sich um wasserdichte Schuhe, die nicht mehr wasserdicht sind, deutet das ebenfalls darauf hin, dass es Zeit für neue Wanderschuhe wird. Schwitzige Füße trotz luftdurchlässiger Membran im Schuh, kann darauf hindeuten, dass die Membran nicht mehr funktioniert.
Zwischensohle
Ein prüfender Blick auf die Zwischensohle zeigt dir, ob es eingedrückte Stellen gibt, die eventuell darauf hinweisen, dass der Schuh nicht mehr genug Dämpfung hat. Ein Verlust der Dämpfung der Zwischensohle kann sich mit Knie- und oder Rückenschmerzen rächen.
Bei alten Schuhen kannst du versuchen, mit dem Fingernagel in die Zwischensohle zu drücken, um zu prüfen, ob sie noch genug Weichmacher enthält. Die Weichmacher verschwinden mit der Zeit und die Zwischensohle wird dann brüchig. Verschwindet der Abdruck des Nagels schnell wieder, ist die Zwischensohle noch zu gebrauchen.
Stoßrand
Die meisten Wanderschuhe haben eine Art Stoßrand, der logisch, vor Stößen schützen soll. Ist dieser Stoßrand beschädigt, gilt es genau hinzuschauen, denn wenn sich der Stoßrand löst, kann es passieren, dass die ganze Sohle mit abgeht.
Hör auf dein Gefühl
Neben den offensichtlichen Beschädigungen gibt es noch andere Faktoren, die am Ende dafür sorgen, dass ein Wanderschuh ersetzt werden muss.
Auch einen Wanderschuh, den du schon Jahre lang besitzt, solltest du zumindest kurz Probetragen, bevor du ihn zum Wandern trägst. Es kann z.B. sein, dass nicht sichtbare Beschädigungen der Sohle dafür sorgen, dass der Schuh nicht mehr gut dämpft.
Füße verändern sich und ein Wanderschuh der vor ein paar Jahren super gepasst hat, tut das vielleicht heute nicht mehr. Es kann auch das Gegenteil der Fall sein und der Schuh ist ein wenig außer Form geraten. Das kann am Ende dafür sorgen, dass er nicht mehr gut sitzt und dein Fuß im Schuh hin und her rutscht.
Wenn du das Gefühl hast, dass der Wanderschuh nicht mehr gut sitzt oder gut dämpft, dann ist es Zeit für einen neuen Wanderschuh.
Wann ist es Zeit, den Wanderschuh auszutauschen?
Die beste Zeit einen Wanderschuh auszutauschen ist natürlich vor einer Wanderung oder sogar einem Wanderurlaub. Nichts ist schlimmer als zu glauben, dass die Schuhe noch gehen, nur um dann mitten in der Wildnis mit kaputten Schuhen dazustehen.
Am besten schickst du deine Schuhe ein paar Wochen vor der Wanderung oder dem Urlaub auf den Prüfstand. So bleibt dir genug Zeit einen neuen Wanderschuh zu finden, auszuprobieren und ihn auch noch einlaufen.